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Kosten- und Leistungsrechnung (KLR): Das Navigationssystem des Unternehmens
Die Finanzbuchhaltung blickt nach außen – für das Finanzamt und die Bank. Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) hingegen ist unser interner Kompass, das Navigationssystem für alle unternehmerischen Entscheidungen. Sie beantwortet die kritischsten Fragen: Was kostet uns ein einzelnes Produkt wirklich? Welche Abteilung arbeitet effizient? Und wo verdienen wir unser Geld?
Ohne diese Transparenz agieren wir im Blindflug. Es gilt der Leitsatz, den ich in meiner Beratung immer wieder betone: „Wenn man Erfolg hatte, aber nicht wusste warum - wird man diesen Erfolg nur sehr selten wiederholen.“
Die drei Säulen der Kostenrechnung
Eine saubere KLR gliedert sich klassischerweise in drei Stufen, die aufeinander aufbauen:
1. Kostenartenrechnung: Welche Kosten sind angefallen? (z.B. Personalkosten, Materialkosten, Miete)
2. Kostenstellenrechnung: Wo sind die Kosten angefallen? (z.B. in der Backstube, im Verkauf, in der Verwaltung)
3. Kostenträgerrechnung: Wofür sind die Kosten angefallen? (z.B. für ein Roggenbrot, ein Stück Apfelkuchen)
Die Werkstatt: Kostenstellen und der Betriebsabrechnungsbogen (BAB)
Die Kostenstellenrechnung teilt unser Unternehmen in Verantwortungsbereiche auf. Eine Kostenstelle ist wie eine einzelne Backstation: die Teigmacherei, der Ofenbereich, die Konditorei, der Verkauf.
Das zentrale Werkzeug hierfür ist der Betriebsabrechnungsbogen (BAB). In dieser Tabelle werden die Gemeinkosten – also Kosten, die nicht direkt einem Produkt zugeordnet werden können (wie Miete, Strom, Gehälter der Verwaltung) – verursachungsgerecht auf die einzelnen Kostenstellen verteilt. Das Ergebnis sind Zuschlagssätze, die uns verraten, wie teuer der Betrieb einer bestimmten „Backstation“ ist.
Unsere Produkte im Fokus: Kostenträger und Profit-Center
Die Kostenträgerrechnung nimmt die Kosten aus den Kostenstellen und verrechnet sie auf die einzelnen Produkte (die Kostenträger). Hier berechnen wir, wie viel von der Miete, dem Strom des Ofens und dem Lohn des Bäckers in einem einzigen Roggenbrot steckt. Das Ergebnis sind die tatsächlichen Selbstkosten eines Produkts – die unverzichtbare Grundlage für jede Preiskalkulation.
Eine Weiterentwicklung der Kostenstelle ist das Profit-Center. Hier wird ein Bereich, zum Beispiel eine einzelne Filiale, nicht nur an seinen Kosten, sondern auch an seinem Umsatz und somit an seinem eigenen, kleinen Gewinn gemessen. Dies fördert unternehmerisches Denken auf allen Ebenen.
Von der Analyse zur Aktion: Geschäfts- und Jahresplanung
Eine saubere KLR ist kein Selbstzweck, sondern die zwingende Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunftsplanung. Genau hier setzt meine Beratungsleistung an:
- Das Produkt „Geschäftsplanung“: Viele Betriebe haben keine oder nur eine unzureichende Kostenrechnung. Im Rahmen der Geschäftsplanung bauen wir gemeinsam ein solches System von Grund auf. Wir schaffen die nötige Transparenz und legen das Fundament für alle zukünftigen, datengestützten Entscheidungen.
- Das Produkt „Jahresplanung“: Für Betriebe mit einem bestehenden System ist die Jahresplanung der entscheidende, wiederkehrende Prozess. Gemeinsam nutzen wir die validen Zahlen Ihrer Kostenrechnung, um den Kurs für die nächsten 12 Monate festzulegen: Wir definieren realistische Ziele, weisen Budgets zu und planen konkrete Maßnahmen. Dies ist die eigentliche „Planung des Erfolgs mit dem Zahlen-Bäcker“.
Wenn Sie das Gefühl haben, in Ihren Zahlen nicht die nötige Tiefe zu sehen, um diese Entscheidungen sicher zu treffen, dann melden Sie sich doch einfach!